Veranstaltungsreihe Neonazis, extreme Rechte und Antisemit_innen in Berlin und Treptow-Köpenick
Neonazis, extreme Rechte und Antisemit_innen in Berlin und Treptow-Köpenick
Fast jede Woche tauchen Aufkleber der extrem Rechten Gruppierung "Die Identitären" in Treptow-Köpenick auf, NPD-Aufkleber mit darunter versteckten Klingen werden verklebt und im Allende-Viertel finden weiterhin jede Woche mindestens zwei rassistische Mahnwachen statt.
Mit dieser Veranstaltungsreihe möchte das Zentrum für Demokratie Treptow-Köpenick in Kooperation mit dem Register Treptow-Köpenick über extrem Rechte und neonazistische Mobilisierungen und Aktionen in Treptow-Köpenick und Berlinweit informieren.
17. November 2015 | 18 Uhr
Zentrum für Demokratie
Michael-Brückner-Str. 1/Spreestraße
Völkischer Rassismus im poppig elitären Chick: „Die Identitären" - ein relevanter Akteur der extrem rechten Szene Berlins?
Nachdem sie in anderen Regionen schon länger präsent waren, treten seit einigen Monaten auch in Berlin „Die Identitären" als neue extrem rechte Organisationsform in Erscheinung. Waren es anfänglich nur Aufkleber und Flyer, die auf sie aufmerksam machten, inszenieren sich „Die Identitären" mittlerweile bei Bärgida als ständiger Akteur. Darüber hinaus versuchen sie mit eigenen (Stör-)Aktionen und popkultureller wie elitärer Ästhetik in den öffentlichen Diskurs um Migrations- und Flüchtlingspolitik zu intervenieren. Sie präsentieren sich intellektuell und sind inhaltlich auf einen klaren vor allem islam- und migrationsfeindlichen völkischen Rassismus festgelegt.
In diesem Vortrag und der anschließenden Diskussion soll vor allem den Fragen nachgegangen werden: Wer sind „Die Identitären"? Welche Inhalte verfolgen sie? Haben sie eine nennenswerte Bedeutung innerhalb der extrem rechten Szene Berlins?
Referent*innen
Frank Metzger ist Mitarbeiter und Bildungsreferent des apabiz – antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum berlin e.V.
24. November 2015 | 18 Uhr
Zentrum für Demokratie
Michael-Brückner-Str. 1/Spreestraße
"Antisemitische Ausdrucksformen im Kontext der "Montagsmahnwachen für den Frieden"
Die "Friedensbewegung 2014" entstand vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts im März 2014 in Berlin und breitete sich schnell im gesamten Bundesgebiet aus. Im Rahmen des sogenannten "Friedenswinter" gelang zwar eine temporäre Allianz mit Teilen der etablierten Friedensbewegung, aber aus heutiger Sicht kann das Vorhaben als weitgehend gescheitert betrachtet werden. Vielfach wurden die "Montagsmahnwachen" für ihre fehlende Abgrenzung von rechtsextremen Akteuren, sowie ihre Anschlussfähigkeit für antisemitische und verschwörungstheoretische Argumentationen kritisiert.
Was hat es damit auf sich?
Der Powerpoint-Vortrag zeichnet die Genese der "Friedensbewegung 2014" nach. Hierbei werden spezifische antisemitische Ausdrucksformen auf den Versammlungen selbst und bei den prägenden Akteuren herausgearbeitet. Die Analyse der Kommunikationsstrategien werden durch einen Überblick verschiedener Gerichtsurteile zum Thema Antisemitismus und ein theoretisches Modell kontextualisiert.
Referent*innen
Benjamin Steinitz leitet seit Januar 2015 die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) beim Verein für Demokratische Kultur in Berlin (VDK) e.V. Er hat viele der Kundgebungen in Berlin vor Ort beobachtet und dokumentiert.
08. Dezember 2015 | 18 Uhr
Zentrum für Demokratie
Michael-Brückner-Str. 1/Spreestraße
Bedrohliche Allianzen - Neonazis und rassistische Anwohner_innen vereint gegen Geflüchtete
Seit Herbst 2014 finden regelmäßig, teils mehrfach wöchentlich in Berliner Randbezirken rassistische Aufmärsche und Kundgebungen gegen Flüchtlingsunterkünfte statt. Waren es anfangs bis zu 1000 Teilnehmende, sind es mittlerweile meist nur noch wenige Dutzend. Dennoch: Von Entwarnung keine Spur, die aggressive Bedrohung und akute Gefährdung
bleibt. Berlin ist dabei nur ein Ort eines besorgniserregenden, bundesweiten Trends. Nicht nur Aufmärsche, auch rassistisch motivierte Bedrohungen, körperliche Angriffe, Sachbeschädigungen und Brandanschläge nehmen weiterhin zu. Dabei sind nicht immer nur organisierte Neonazis sondern auch rassistische Bürger_innen unter den Teilnehmenden und Täter_innen.
In diesem Vortrag soll zunächst ein aktueller Überblick zur Situation und Bedrohung in Berlin gegeben werden. Die anschließende Diskussion bietet die Möglichkeit, Handlungsoptionen zu entwickeln, um dem entgegenzuwirken.
Referent*innen
Die Referent_innen sind Mitarbeiter_innen der apabiz -
antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum berlin e. V.
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.