Rassismus in Adlershof - Gewalt spitzt sich zu
Der Berliner Ortsteil Adlershof ist zurzeit Schauplatz vieler rassistischer und neonazistischer Vorfälle.
Seit Mai dieses Jahres ist Adlershof Schauplatz einer Welle rassistischer Gewalt. Mitte Mai wurde an einer Privatwohnung der Briefkasten mit rassistischen Drohungen und einem Hakenkreuz beschmiert. Am 9. Juni wurde der Imbiss „Habiba“ in der Adlershofer Dörpfeldstraße Opfer eines Buttersäure-Angriffs. An dem Wagen wurden außerdem erneut rassistische Parolen und ein Hakenkreuz hinterlassen.
Ein neues Ausmaß nahm die Gewalt in den vergangenen Wochen an, als die Wohnung einer geflüchteten Familie mehrfach angegriffen wurde. So wurde im Mai der Briefkasten der Familie zerstört, der Gartenzaun beschädigt und der Eingang mit Hundekot beschmutzt. Es folgten Beleidigungen in unmittelbarer Nähe zum Wohnort. Zuletzt wurden in der Nacht zum 23. Juni zwei Schüsse auf die Eingangstür abgegeben – die Metallkugeln durchschlugen zum Glück nicht die Tür. Verletzt wurde niemand.
Nach wie vor scheint es keine Informationen darüber zu geben, wer der oder die Täter*innen sind. Das Zentrum für Demokratie Treptow-Köpenick nimmt die aktuellen Ereignisse allerdings sehr ernst: „Dass sich die Entwicklung in Adlershof derart zuspitzt, macht uns Sorgen“, so Gianna Faust, Mitarbeiterin im Zentrum für Demokratie. „Vorfälle wie der Mord an Walter Lübcke mahnen uns, rechte Gewalt als Zivilgesellschaft sehr genau zu beobachten und immer wieder zu thematisieren. Viele zivilgesellschaftliche Initiativen haben sich bereits gegen rechte Gewalt im Kiez positioniert. Engagierte und Interessierte können sich an die lokale Fach- und Netzwerkstelle „Zentrum für Demokratie“ wenden.
Berlin, den 27. Juni 2019
Kontakt
Zentrum für Demokratie Treptow-Köpenick
Telefon: 0157-35950404 /030-65487293
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Die Pressemitteilung zu den Vorfällen in Adlershof als PDF-Datei findet sich hier